ODETTE
Automobilhersteller setzen verschiedene Standards in der EDI-Kommunikation ein. Die bisherigen VDA-Empfehlungen (Verband der Automobilindustrie) für die elektronische Übermittlung von Geschäftsdaten haben ein fixes Format, benötigen keinen sonst erforderlichen Konverter oder Übersetzer und konzentrieren sich auf die wichtigsten Nachrichtensätze. Der Gültigkeitsbereich dieser VDA-Standards ist aber stark eingeschränkt. Die Mehrzahl unserer Lieferanten ist über die nationalen Grenzen hinaus aktiv und wirkt in verschiedenen Industriezweigen. Der weltweite EDI-Standard wird EDIFACT (EDI For Administration, Commerce and Transport) sein. Auf dem Wege dorthin wird ODETTE als der EDI-Standard der europäischen Automobilindustrie angewendet werden. Der VDA wird für die von der deutschen Automobilindustrie zu verwendenden Nachrichten Datenverwendungsempfehlungen herausgegeben. Sie bezogen sich in der Vergangenheit auf die bestehenden ODETTE-Standards und werden sich künftig auf die ODETTE-Subsets von EDIFACT-Nachrichten beziehen.
Für die variablen ODETTE- und EDIFACT-Formate wird eine Konverter-Software benötigt. ODETTE verwendet dabei wie EDIFACT die ISO 9735-Syntax, so daß die spätere Umstellung überschaubar bleibt.


OE
(Organization development)
=> Organisationsentwicklung (OE)


Öko-Auditierung
(Ecology audit)
Methode zur Überprüfung von Managementelementen bzw. -systemen und der Einhaltung von Forderungen aus Vorschriften auf dem Gebiet der Ökologie (des Umweltschutzes mittels sach- und fachkundiger Personen. Die Überprüfung erfolgt nach dem Vorbild einer Wirtschaftsprüfung.


Ökobilanz
Ökobilanzen beschreiben alle umweltrelevanten Einflußgrößen, die bei Herstellung, Verwendung und Entsorgung eines Produktes auftreten. Sie ist eine Bilanz von Rohstoffeinsatz, Energieeinsatz und Emissionen sowie eine Bewertung der Einwirkungen auf Mensch und Umwelt. Ziel einer Ökobilanz ist das Erkennen und Reduzieren von Umweltbelastungen durch Prozesse/Produkte.
Ökobilanzen können das Bedürfnis nach Transparenz erfüllen. Eine Objektivität beanspruchende Bewertung kann aufgrund vielschichtiger Probleme bei der Erstellung jedoch nicht erwartet werden, zumal diese zu einem erheblichen Teil auch von einer politischen Bewertung unterschiedlicher Umweltbelastungen und anzustrebender Umweltqualitätsziele abhängig ist.


Ökosystem
ist die funktionelle Einheit von Lebensraum und der darin lebenden Organismen.


Öffnungsklausel
ausdrücklich vereinbarte Bestandteile von Tarifverträgen, die die Gültigkeit der tariflichen Regelungen einschränken, damit sie durch betriebsspezifische Lösungen innerhalb bestimmter Grenzen ergänzt werden können. Die Bedeutung von Öffnungsklauseln ist in den letzten Jahren gestiegen, da zum einen die Arbeitgeberverbände für stärkere Flexibilisierung eiuntreten, die Gewerkschaften andererseits den Flächentarifvertrag absichern möchten. Verstärkt finden sich Öffnungklauseln in den Tarifverträgen für die neuen Bundesländern wieder, um in Härtefällen wirtschaftlich schwache Unternehmen vor dem Konkurs zu bewahren.


OEM
(Original Equipment Manufacturer)
OEM-Produkte sind jene, die bei einer Zulieferfirma eingekauft und unter dem Markennamen des Abnehmers weiterverkauft werden. Der Einsatz von OEM-Produkten ist z.B. in der Computer- und in der Telekommunikationsindustrie stark verbreitet. Die Gründe hierfür liegen in dem Bestreben, eine möglichst komplette Produktpalette anzubieten, Kosten zu reduzieren oder Marktanteile zu halten. Die Zulieferer von OEM-Produkten bekommen über die Marketingkommunikation und die Vertriebswege des Abnehmers indirekt Zugang zu schwer erschließbaren Märkten und können darüberhinaus die eigenen Produktionsstätten besser auslasten.


Offener Auftrag
(Open order)
Ein noch nicht erfüllter aktiver Fertigungs- oder Beschaffungsauftrag.


Offenes Steuerungssystem
(Open control system)
Ziel bei der Entwicklung von offenen Steuerungssystemen für numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen ist es, die Herstellerabhängigkeit des Anwenders zu verringern und dem Steuerungshersteller die Übernahme von Lösungen aus anderen Häusern oder von älteren Steuerungsgenerationen zu ermöglichen. Dazu müssen Schnittstellen und Standards definiert werden, die eine Plattform-Unabhängigkeit von Entwicklungen ermöglichen.


Offer Screening
Bezeichnung für die differenzierte Bearbeitung im Einkauf von Anfragen aufgrund einer systematischen Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, der Chancen und der Risiken einer Auftragserteilung.


Oktalzahl
(Octal number)
Oktalzahlen werden in der Digitaltechnik gebraucht, da sie sich leicht in Dualzahlen umwandeln lassen, im Gegensatz zu diesen aber kompakter darstellbar sind. Das Oktalzahlensystem arbeitet auf der Basis 8, d.h. es gibt die Ziffern 0, 1,2, ..,7. Der Wert einer Stelle innerhalb einer Ziffernfolge im Oktalsystem ergibt sich aus dem Produkt der Ziffer mit der Wertigkeit, d.h. der Potenz von 8, von rechts aufsteigend gerechnet.


On-hand Balance
Die Menge, die in der Bestandsrechnung als sich physisch im Lager befindlich angezeigt wird.


Operations Research
ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Anwendung bestimmter mathematisch gestützter Methoden zur Vorbereitung optimaler Entscheidungen befaßt. Der Ursprung von Operations Research reicht bis 1914 zurück, wo erste wissenschaftliche Abhandlungen über den Zusammenhang zwischen militärische Siegen, Feuerkraft und Truppenverteilungen veröffentlicht wurden (Lanchester, England 1914). Thomas Edison wurde in den Vereinigten Staaten im ersten Weltkrieg mit der Bestimmung der optimalen Manövern von Frachtschiffen zur Minimierung der durch U-Boote verursachten Verluste beauftragt. Das heutige Anwendungsspektrum von Operations Research in der Industrie reicht von optimalen Belegungsplänen von Transferstraßen über die Netzplantechnik im Projektmanagement bis hin zur Tourenplanung von Speditionen.


operative Planung
(Operative planning)
ist die kurzfristige Unternehmensplanung, die für einzelne Verantwortlichkeitsbereiche (Kostenstellen) funktionsbezogene Aktionspläne (z.B. detaillierte Beschaffungspläne, Produktionsablaufpläne, Absatzpläne, Finanzpläne, Personalpläne) aufstellt und dazu gehörige Kosten- und Erlösbudgets vorgibt.
Quelle: Fäßler, Klaus


Opportunitätskosten
(Opportunity costs)
auch Alternativkosten genannt, sind der entgangene Grenznutzen der Handlungsmöglichkeit bei einem Entscheidungsproblem, auf den zugunsten der durchgeführten Alternative verzichtet wird. Die Opportunitätskosten erlangen große Bedeutung bei der Ermittlung des optimalen Fertigungsprogramms, wenn Engpässe auftreten und knappe Produktionsfaktoren auf die Produkte aufzuteilen sind, da dann der Ansatz der objektiven Kosten eine optimale Verwendung der knappen Produktionsfaktoren nicht mehr gewährleistet. Dabei müssen die möglichen Deckungsbeiträge der nicht hergestellten Produkte als Opportunitätskosten angesetzt werden. Beispiel: Für den Bau eines Kilometers Autobahn müssen Mittel bereitgestellt werden, mit denen man sonst z. B. öffentliche Nahverkehrsmittel oder Bildungseinrichtungen hätte erstellen können. Man kann die Kosten eines Autobahnkilomers gleichsetzen mit 100 Studienplätzen oder einem U-Bahn-Kilometer.


Optionsvertrag
(Optional contract)
Meist als Folge von Kauf-, Werk- oder Werklieferungsverträgen kann ein Optionsvertrag als Absichtserklärung zum Abschluß weiterer verbindlicherer Verträge geschlossen werden.


Ordentliche Kündigung
(Ordinary notice to terminate)
Kündigung, bei der zwischen Ausspruch der Kündigung und dem beabsichtigten Ende des Arbeitsverhältnisses die gesetzlichen oder vertraglich festgelegten Kündigungsfristen eingehalten werden. Im Gegensatz dazu steht die außerordentliche Kündigung, die jedoch nur unter bestimmten Umständen rechtswirksam ist. Der Arbeitgeber hat bei Ausspruch einer Kündigung das Kündigungsschutzgesetz zu beachten, insofern das Arbeitsverhältnis diesem bereits unterliegt. Ebenso hat er die gesetzlich vorgeschriebenen Kündigungserschwernisse und -verbote (z.B. bei Schwangeren, Mitarbeitern im Erziehungsurlaub oder Wehrersatzdienst, Betriebsratsmitglieder etc.) zu berücksichtigen. Ordentliche Kündigungen können aus verschiedenen Gründen ausgesprochen werden: Als betriebsbedingte, personenbedingte oder verhaltensbedingte Kündigung, ggf. auch als Verdachtskündigung.


Ordnung des Betriebes
=> Arbeitsordnung


Organigramm
(Organization chart)
auch: Organisationsplan; Organisationsschaubild; Betriebsgliederungsplan. Darstellung des organisatorischen Aufbaus eines Unternehmens, das folgende Aussagen enthält: Zum einen die hierarchische Ordnung und Eingliederung der Stellen innerhalb der Organisation, mit der zugleich Verantwortlichkeiten, Kompetenzen und Kontrollspannen ausgedrückt werden. Zum zweiten verdeutlicht das Organigramm die Gliederung der Aufgaben bzw. Aufgabenkomplexe mit ihren Abteilungen und Unterabteilungen. Drittens kann auch die personelle Besetzung dargestellt sein.
Detailliertere Darstellungen der Aufbauorganisation eines Betriebes sind Funktionendiagramme und Stellenbeschreibungen. Zweck des Organigramms ist die eindeutige Zuordnung und Regelung von Hierarchie, Aufgaben und Kompetenzen der einzelnen Abteilungen und Geschäftsbereiche. Indem ihre Koordination mittels des Organigramms fixiert werden, können sich einerseits Entscheidungsunsicherheiten vermindern, andererseits auch Abteilungsegoismen und eine Inflexibilität der Organisation verstärken. Von daher verzichten einige Unternehmen auch gezielt auf jegliche Festschreibung und Darstellung einer Aufbauorganisation.


Organisationsentwicklung (OE)
(Organization development)
Spezielle Strategie zur Veränderung von Organisationen, die längerfristig und organisationsumfassend angelegt ist und darauf beruht, daß alle Organisationsmitglieder, unterstützt durch eine externe OE-Beratung, durch direkte Mitwirkung und praktische Gestaltung die Veränderung von innen heraus entwickeln und zugleich die neuen Verhaltensweisen erlernen. Ihr Ziel ist zugleich die Verbesserung der Leistungsfähigkeit der Organisation (Effektivität) und der Qualität des Arbeitslebens (Humanität). Die OE stellt damit eine besondere Veränderungs- und Bildungsstrategie für Organisationen dar, die sich von anderen Beratungs-, Trainings- oder Veränderungsvorschlägen vor allem durch ihren ganzheitlichen Ansatz unterscheidet. Methodisch ist die Vorgehensweise der OE durch drei Grundsätze gekennzeichnet: 1. Eine planmäßige und systematische Problembearbeitung mit den Teilschritten Diagnose, Planung, Aktion und Auswertung. 2. die klientenorientierte Abstimmung und Zusammenarbeit bei den einzelnen Teilschritten mit Methoden der Aktionsforschung, Feedback, Rückkopplungsschleifen und 3. die Beachtung der Lern- und Entwicklungsprozesse der Klienten, die sich an dem Phasenmodell von Lewin orientiert. Das Risiko der Organisationsentwicklung liegt in ihrer Komplexität und dem u.U. langwierigen Verlauf. Ihr Erfolg ist daran geknüpft, daß innerhalb der Organisation starke Macht- und Fachpromotoren ( Change Agents) die Entwicklung konsequent unterstützen.


Organisationsplan
(Organizational chart)
=> Organigramm


Outplacement
ist ein Instrument des Personalmanagements und wird mit dem Ziel eingesetzt, sich einvernehmlich von Mitarbeitern (meistens von Führungskräften) zu trennen. Es umfaßt als Begriff einen Prozeß der häufig mit Unterstützung von spezialisierten Personalberatern durchgeführt wird. Hierbei sollen nicht nur die Interessen des Arbeitgebers, sondern auch die des Arbeitnehmers beachtet werden und zwar so, daß ein Schaden möglichst begrenzt wird. Outplacement, professionell durchgeführt, bleibt bis auf weiteres die optimale Lösung in einer beruflichen Situation, die keinen andern Ausweg als die Trennung zuläßt. Stärken und Schwächen des Betroffenen sind zu analysieren, berufliche Ziele zu überarbeiten bzw. neu zu definieren, im Einklang mit den Fähigkeiten und Neigungen. Somit handelt es sich beim Outplacement um ein besonderes Personalentwicklungskonzept, was sowohl als Individual-Maßnahme als auch als Gruppen-Maßnahme angewandt wird und die Betroffenen im idealen Fall zu einem neuen Arbeitsverhältnis hinführt. Nicht minder wichtig ist die Offenlegung von Management-Fehlern beim Arbeitgeber, die häufig eine Ursache für den Bruch sind. Outplacement wird in der Regel durch die Einbeziehung spezialisierter Unternehmensberater durchgeführt.


Output
Größe, die das Produktionsergebnis (Sachgüter und Dienstleistungen) bezeichnet. Output entsteht durch Kombination und Transformation von Vorleistungen und Primäraufwand (Input). Die technische Abhängigkeitsbeziehung zwischen Output und Input im Produktionsprozeß wird von Produktionsfunktionen beschrieben, deren Analyse Gegenstand der Produktionstheorie ist. I. e. S. versteht man unter Output nur das gewünschte Produktionsergebnis. Seine Messung erfolgt entweder in Mengeneinheiten (z.B. Stück, Tonnen) oder Geldeinheiten, wobei die Bewertung i.d.R. zu Marktpreisen erfolgt. In einer nicht nur marktmäßigen Betrachtungsweise werden unter den Outputbegriff auch die unerwünschten Ergebnisse des Produktionsprozesses einbezogen (z.B. Abfall, Abgase, Abwasser). Da für diese unerwünschten Produkte keine Marktpreise existieren, können sie grundsätzlich nur in Mengeneinheiten gemessen werden. In der Umweltökonomik wird ihre monetäre Messung über die sozialen Kosten, die zur Beseitigung oder Vermeidung der Abfallprodukte anfallen, versucht (Umweltkosten).


Outsmarting
ist eine Methode der systematischen Beobachtung der Wettbewerber, die sich mit geschicktem, "legalem Ausspionieren" übersetzen läßt. Hierzu werden alle verfügbaren Quellen, z.B. Publikationen, Testberichte, Stellenangebote, Datenbanken, aber auch Interviews mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern des Zielunternehmens genutzt.


Override
ist ein Drehschalter an der Maschinensteuertafel einer numerischen Steuerung, mit dessen Hilfe der Maschinenbediener den Vorschub oder die Spindeldrehzahl im Bereich zwischen 0 bis zu 200 % beeinflussen kann. Dabei muß eine Kompensationsrechnung durch die Steuerung erfolgen, damit es nicht zu geometrischen Abweichungen am Werkstück kommt.